Vor einigen Monaten hat mich Ines Molfenter zum Stand der Nachkriegskinder-Studie interviewt, das Interview wird heute, am 19. Mai um 10:05 Uhr bei SWR2 gesendet. Schon zu dem Zeitpunkt deutet sich an, dass es noch einige Zeit ein unausgewerteter Schatz bleiben wird.
Vor einigen Jahren wurden im Zentrum für Alternskulturen der Uni Bonn Akten zu einer vergessenen Langzeitstudie über deutsche Nachkriegskinder gefunden. Ärzte hatten in den 50er-Jahren rund 4.000 Kinder befragt, die 1945 oder 1946 geboren wurden. Zehn Jahre lang wurden sie medizinisch und psychologisch befragt und auch der soziale Hintergrund erfasst. Ein bislang unausgewerteter Schatz für die Wissenschaft.
Sascha Foerster, Doktorand für Geschichte und Psychologie, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kinder von damals zu suchen. Rund 1000 von ihnen hat er inzwischen ausfindig gemacht. Gerda Kraus ist eine davon.
Ines Molfenter hat mit ihr, Sascha Foerster und der Psychologin Carola Kepka gesprochen – und natürlich die Studie aus der Nachkriegszeit gelesen.
Die Sendung kann man hier in voller Länge nachhören
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/eine-wiederentdeckte-studie-aus-den-50er-jahren-ueber-nachkriegskinder-du-musst-tapfer-sein/-/id=8986864/did=17452760/nid=8986864/nc1jod/index.html
Am Abend findet dazu noch eine Diskussion mit den SWR2-Hörern statt:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tandem/swr2-tandem-hoerer-live/-/id=8986864/did=17248186/nid=8986864/sdpgid=1253379/1a6rwor/index.html
Live-Tweets
https://twitter.com/hashtag/tapfersein
„Es wurde versucht ein umfassendes Bild der @nachkriegskind-er zu erstellen.“ Medizinisch, psychologisch, soziologisch. #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Der emotionalste Moment war, als ich die alten Akten auspackte und Kindheitsdokumentationen sah, von Menschen, die noch leben. #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
„@Sascha_Foerster war froh jemanden gefunden zu haben, der seinen trockenen Akten wieder Leben einhaucht.“
Gerda H. #tapfersein— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
„Die Vergangenheit Ihrer Eltern ragte weiter in die Gegenwart, als sie es selbst für möglich gehalten hatte.“ Hannah. #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
„Traumata schlagen sich auch in Körpererinnerungen nieder.“#tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
"Was sagen die Nachbarn" – Ja, richtig, das kenne ich auch https://t.co/WnwuWLNtQD #tapfersein @Nachkriegskind
— S. David (@meta_blum) May 19, 2016
Leistung und Anpassung: @nachkriegskind-er haben sich oft an den Traumata der Eltern abgearbeitet. #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Kinder spüren, dass die Eltern verletzt sind. Sie wollen keine zusätzliche Belastung sein. Sie funktionieren. #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Die @nachkriegskind-er haben auch einen Aufsatz geschrieben: Mein Leben im Jahr 2000:
„…da werde ich wohl Großmutter werden…“ #tapfersein— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Immer brav und belastbar sein. Mutter nicht zur Last fallen.
Wie hätte das Leben der Nachkriegskinder anders verlaufen können? #tapfersein— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Bonner Nervenarzt diagnostizierte „Veitstanz“ bei Gerda H. 2 Wochen im dunklen Raum, Ruhigstellung.
Wegen zuckendem Auge. #tapfersein— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Die Erkenntnis „Das hat nichts mit mir zu tun“, hat einigen @nachkriegskind-ern geholfen.
Es war das Päckchen der Eltern. #tapfersein— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
„Auch heute gibt es noch Kriege, wo das gleiche passiert. Daher wäre es wichtig, diese Daten zu untersuchen.“ #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Heute Abend kann man ab 19:20 Uhr bei SWR2 über transgenerationelle Effekte mitdiskutieren: https://t.co/jDXIRrIMWh#tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016
Danke an Ines Molfenter für den wundervollen Beitrag bei @SWR2! #tapfersein
— Dt. Nachkriegskinder (@nachkriegskind) May 19, 2016