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Stichprobenschwund durch Motivation

Die folgende Tabelle zeigt das letzte vermerkte Teilnahmejahr auf der Akte der Kriegs- und Nachkriegskinder, einmal als Anzahl pro Jahr und einmal in kumulierter Form, bei der man davon ausgeht, dass die Kinder bis zum letzten Jahr stetig an den Untersuchungen teilgenommen haben. Mit der Kumulierung wird die Anzahl etwas überschätzt, da tatsächlich die Kinder nicht immer in jedem Jahr zur Untersuchung erschienen sind.

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Anzahl Teilnehmer, deren Akten gefunden wurden je letztes Teilnahmejahr, getrennt nach Kohorte (absolut, kumuliert)

Anzahl Teilnehmer, deren Akten gefunden wurden je letztes Teilnahmejahr, getrennt nach Kohorte (absolut, kumuliert)

Bei den Kriegskindern verringert sich die Anzahl der Teilnehmer bereits deutlich vor Ende der Untersuchungen 1958. Beim Einzelfall 1962 handelt es sich vermutlich um einen Tippfehler. Bei den Nachkriegskindern bleibt die Anzahl der teilnehmenden Kinder bis 1958 über 2000, fällt jedoch ab 1960 ebenso rapide ab. Dabei gibt es starke Unterschiede an den unterschiedlichen Orten und in den Kohorten.

Zunächst wird das letzte Teilnahmejahr der Kriegskinderkohorte gezeigt, aufgeteilt nach Gesundheitsamt:

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Anzahl der Kriegskinder je letztes Aktenjahr, getrennt nach Gesundheitsamt

Anzahl der Kriegskinder je letztes Aktenjahr, getrennt nach Gesundheitsamt

Hier fällt auf, dass in Grevenbroich die Untersuchungen der Kriegskinder bereits 1954 und in Remscheid erst 1958 endete. Für Stuttgart existieren keine Daten der Kriegskinder mehr. Die nächste Tabelle zeigt das letzte Teilnahmejahr der Nachkriegskinder je Gesundheitsamt:

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Anzahl der Nachkriegskinder je letztes Aktenjahr, getrennt nach Gesundheitsamt

Anzahl der Nachkriegskinder je letztes Aktenjahr, getrennt nach Gesundheitsamt

Bei der Tabelle der Nachkriegskinder fällt der verlängerte Untersuchungszeitraum der Bonner Kohorte auf, die mindestens in Teilen bis 1964 untersucht wurde. Die Hauptuntersuchungen scheinen in Bonn jedoch 1964 und in den anderen Standorten um 1960/1961 abgeschlossen worden zu sein. Nur für Stuttgart gibt es eine zusätzliche Gruppe von Datensätzen, die mit 1965 beschriftet waren und die nicht vernichtet wurden. Der genaue Inhalt der Akten lässt sich erst nach der Freigabe durch die ehemaligen Probanden genauer analysieren.

Im Diagramm sehen die kumulierten Ergebnisse wie folgt aus:

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Anzahl Teilnehmer, deren Akten gefunden wurden je nach Teilnahmejahr, getrennt nach Kohorte (absolut, kumuliert)

Anzahl Teilnehmer, deren Akten gefunden wurden je nach Teilnahmejahr, getrennt nach Kohorte (absolut, kumuliert)

Das Diagramm zeigt anhand des letzten vermerkten Teilnahmejahres für die Akte und ihren Probanden die kumulierte maximale Ausbeute je Untersuchungsjahr, wobei zu beachten ist, dass nicht jede Variable und nicht jeder Test über den gesamten Untersuchungszeitraum erhoben worden ist.

Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, S. 52-54.


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